Designer der Naturnah Möbel Werner Mutz stellt sich unseren Fragen

Interview mit Werner Mutz, Designer der Naturnah Möbel

Interview mit Werner Mutz - unserem Möbeldesigner

Werner Mutz ist ein Urgestein im Möbeldesign und wir sind sehr glücklich darüber, dass wir ihn als Hauptdesigner für unsere Naturnah Möbel gewinnen konnten. Im Interview erklärt er, was ihn bei seiner alltäglichen Arbeit inspiriert, wie die Zusammenarbeit mit Naturnah Möbel zustande kam und warum auch für ihn Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielt.

Erzählen Sie mal, wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?


Das Holzverarbeiten liegt bei mir schon in der Familie. Mein Großvater war Wagnermeister (Anmerkung: süddeutscher Begriff für Handwerker, der Räder, Wagen und andere landwirtschaftliche Geräte aus Holz herstellt) und hat, wie es früher so üblich war, noch Holzleitern hergestellt, Schlitten, Ski, alles, was so möglich war. Mein Vater hatte dann eine Schreinerei, die er vor dem 2. Weltkrieg gegründet hat und ich bin dann in den Nachkriegsjahren quasi in dem Betrieb aufgewachsen. So bin ich schon als kleines Kind in diesen Berufsbereich hineingewachsen.

Holz ist ein wunderschöner Werkstoff und derjenige, der die Liebe zu Holz entdeckt, der bleibt in irgendeiner Weise auch mit dem Material verbunden. Ich habe dann eine Handwerkslehre begonnen und Tischler und Industriekaufmann gelernt. Danach studierte ich an der Fachschule für Holz und Kunstgewerbe in Stuttgart, die ist in der Zwischenzeit umbenannt worden. Mit Abschluss des 2. Semesters habe ich die Meisterprüfung im Tischlerhandwerk abgelegt. Das war für mich eine gute Grundlage, bei der Gestaltung von Möbel im weiteren Studienverlauf auch konstruktiv kreativ zu sein. Es hat mir viel Spaß gemacht und dort hatte ich das Glück, einen sehr guten Professor für das Fachgebiet Entwurf und Konstruktion kennenzulernen, Herrn Wolfgang Nutsch (Anmerkung: bekannt aus Fachbüchern). Er hat mich geprägt und inspiriert, und so bin ich in diesem Berufsbereich hängengeblieben.

Was inspiriert Sie bei Ihrer täglichen Arbeit?


Ich hatte eigentlich im Hinterkopf, Brückenbau-Statik zu lernen, weil mich solche gigantischen Bauten mit großen Spannweiten und raffinierten Konstruktionen fasziniert haben, bei denen man sich fragt: Stürzt das nicht ein? Diese Faszination bringe ich auch immer wieder in meine Arbeit mit ein, zum Beispiel bei der Gestaltung von Tischen. Dort baue ich dann eine ausgeklügelte Konstruktion ein, so dass sich der Kunde zunächst einmal fragt: Hält das überhaupt? Der Epic Tisch von Naturnah Möbel beispielsweise ist so ein Möbelstück, der eine raffinierte Konstruktion aus Massivholz und Alteisen aufweist, bei dem der Fuß aus Alteisen den Tisch auf gewagte Weise stützt:

epic tisch lieblingststück

Außerdem bin ich ein Naturmensch und kann mich am besten inspirieren lassen, wenn ich im Wald bin, jogge, walke oder mit dem Fahrrad fahre. Letztens erst habe ich eine Radtour durch den herbstlichen Wald gemacht, und wenn man so die bunten Blätter sieht, da gibt es doch eigentlich nichts Schöneres (lacht). Wenn man so durch den Wald schlendert und die Seele baumeln lässt, kommen oft die besten Ideen.

Wie ist es zu einer Zusammenarbeit mit Naturnah Möbel gekommen?


Den Vater von Naturnah Möbel Gründer Benjamin Schobel kenne ich schon lange und ich habe auch seine beruflichen Wege verfolgt. Er wollte ja schon länger etwas mit seinem Sohn Benjamin zusammen aufbauen. Ich habe ihm gesagt: wenn es für mich einmal eine Möglichkeit gibt, dann bin ich gerne bereit, einzusteigen. Wir haben uns persönlich und telefonisch mehrmals unterhalten und über Möglichkeiten gesprochen. Das Konzept von Naturnah Möbel, welches Benjamin und seine Frau Mandy Schobel verfolgen, hat mir sehr gut gefallen. Das war dann schlussendlich für mich auch ausschlaggebend für eine Zusammenarbeit.

Was schätzen Sie besonders an Naturnah Möbel? Wie haben Sie die Zusammenarbeit bisher erlebt?


Die Zusammenarbeit war bisher sehr positiv. Es sind Menschen, die sehr aufrichtig und ehrlich arbeiten. Man spürt das auch, dass sowohl der Kunde als auch der Lieferant oder auch ich als Designer Wertschätzung erfährt und man auf einer ehrlichen Ebene arbeitet. Das ist in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich und das schätze ich sehr. Ich wünsche dem Team von Naturnah Möbel, dass sie einen erfolgreichen Weg haben.

Was ist für Sie wichtig, wenn Sie ein Möbelstück für Naturnah Möbel designen?


Zuerst muss man sich an dem Bedarf und an den Kundenwünschen orientieren, das ist für mich immer sehr wichtig. Ich habe auch zu Mandy Schobel gesagt: Schreibt bitte immer die Wünsche auf, die Kunden hereintragen. Das müssen wir einbinden, wenn wir neue Modelle kreieren.

Außerdem muss Natur bei mir immer mit dabei sein, sprich ein gutes, ausdrucksstarkes Massivholz. Da achte immer sehr darauf, wenn wir Hölzer verwenden, dass sich die Natur widerspiegelt. Es dürfen echte Hölzer verarbeitet werden, die auch Risse enthalten können. Diese kann man heutzutage einfach mit Kitt und Wachs schön egalisieren, sodass die Haptik von Naturholz erhalten bleibt.

Und natürlich versucht man, mit neuen Modellen vom Wettbewerb wegzukommen und sich von der Konkurrenz abzuheben. Unser Anspruch ist es, eine einzigartige Kollektion an Möbeln zu kreieren, die so woanders nicht zu finden ist.

Was ist Ihr Lieblings-Möbelstück von Naturnah Möbel und warum?


Mein Lieblingsstück ist der Epic Tisch, den habe ich vorhin schon einmal genannt. Wobei man immer sagen muss, dass es schwierig ist, so ein Lieblingsstück auszuwählen, weil es bei Naturnah Möbel sehr viele schöne Möbelstücke gibt. Der Epic Tisch ist allerdings aus meiner Sicht so besonders, weil er auf interessante Weise Statik und raffinierte Konstruktion verbindet. Aber auch andere Esstische aus Massivholz mit einer einzigartigen Bauweise finden sich bei Naturnah Möbel.

Hier sehen Sie Handskizzen raffinierter Tische von Werner Mutz:
Handskizze Werner Mutz Designer Naturnah Möbel

Sie sind ein sehr erfahrener Designer und lange in der Möbelbranche. Naturnah Möbel ist ein sehr junges Online Unternehmen. Wie erfahren Sie diese generationenübergreifende Zusammenarbeit?


Ich bin grundsätzlich ein Mensch, der eher mit der jüngeren Generation klarkommt als mit der älteren. Es kommt mir auch entgegen, dass ich mich mit Benjamin und Mandy sehr gut verstehe und ich sehe in der generationsübergreifenden Zusammenarbeit eine ideale Ergänzung. Einerseits profitiert Naturnah Möbel von meiner jahrzehntelangen Erfahrung, andererseits profitiere ich davon, dass das Unternehmen frische, junge Ideen hat. Das ergänzt sich sehr gut und das schätze ich auch an der Zusammenarbeit, dass sich die jüngere Generation auch was von einem Erfahrenen sagen lässt. Andersrum bin ich auch ein Mensch, der gerne etwas annimmt von jüngeren Menschen, da haben wir einen guten Weg für uns gefunden.

Spielt Nachhaltigkeit für Sie eine Rolle?


Selbstverständlich, da lege ich allergrößten Wert darauf. Ich frage auch immer bei den Hölzern nach, wo die herkommen. Es ist eine Selbstverständlichkeit für mich, dass dort, wo Bäume aus dem Wald herausgeholt werden, auch wieder aufgeforstet wird. Passiert dies nicht, ist das ein Raubbau an unserer Natur, da bin ich nicht im Boot! So wie das im großen Stil im Regenwald oder in Osteuropa abläuft, auch von großen deutschen Holzlieferanten und Furnierfirmen, das finde ich nicht gut. Wir legen Wert darauf, dass die Hölzer, die wir verarbeiten, auch aus nachhaltigen Forstwirtschaften kommen.

War das auch einer der Gründe für Ihre Zusammenarbeit mit Naturnah Möbel, die großen Wert auf Nachhaltigkeit legen?


Man denkt ja beim Namen Naturnah Möbel: Aha, nahe an der Natur dran! Ich habe die Hintergrundgeschichte der Firma gelesen und in gemeinsamen Gesprächen hat sich dann herauskristallisiert, dass sich unsere Gedanken bezüglich Nachhaltigkeit decken. Benjamin und seine Frau denken auch, dass wir für die Wälder sorgen müssen und nicht einfach nur abholzen können, um hier und jetzt die große Kohle zu machen. Wir müssen auch an die nachfolgenden Generationen denken. Wir brauchen den Wald für unser Leben selbst, wir könnten nicht existieren, wenn wir keinen Wald mehr haben. Das sind so Gedanken, bei denen wir uns sehr nahe sind jeder trägt seinen Teil dazu bei, dass es so funktioniert und das Konzept durchgesetzt wird.

Wie sehen Sie die Zukunft der Möbelbranche?


Ich denke, dass der traditionelle Möbelhandel immer weiter zurückgedrängt wird. Es gibt ja aktuell die riesengroßen Filialisten, da ist der Endkunde mehr oder weniger nur eine Kundennummer. Das Konzept bei Naturnah Möbel ist ja ein anderes. Man bietet dem Kunden Möbel an, die mit nachhaltigen Naturwerkstoffen hergestellt werden. Und wenn der Kunde noch einen Wunsch hat oder ein Problem hat, dann kann er sich auf kurzem Weg direkt an den Hersteller, an Naturnah Möbel, wenden.

Man ist auch viel flexibler, darüber habe ich auch schon mit Benjamin Schobel gesprochen. Im traditionellen Möbelhandel erscheinen Kollektionen je nach Jahreszeit und Trend. Wenn ich beispielsweise etwas designe, werden meine Designs im großen Möbelhandel erst realisiert, wenn es zur Kollektion passt. Bei Naturnah Möbel werden Ideen aufgegriffen, die entweder vom Designer kommen oder auch mal vom Kunden, und es wird versucht, diese zeitnah zu realisieren. So kann man auch auf Kundenwünsche eingehen und diese in Kollektionen mit aufnehmen.

Ideenskizzen von Werner Mutz bezüglich Sitzgelegenheiten:
Handskizze Werner Mutz

Was erwartet uns demnächst bei Naturnah Möbel?


Wir wollen das Spektrum der Angebotspalette erweitern und wir möchten mehr Funktionen anbieten. Besonders bei Tischen werden Funktionen gefragt. In zweiter Linie denken wir auch an den kleiner werdenden Wohnraum besonders in Ballungsgebieten. Die Quadratmeterpreise für eine Wohnung sind ja gewaltig am steigen. Dem müssen wir Rechnung tragen, indem wir beispielsweise nicht nur riesige Tische anbieten, sondern auch schicke, zeitgeistliche Möbelstücke kreieren, die naturverbunden sind und auch in eine kleinere Wohnung passen. Das ist der nächste Schritt, den wir angehen wollen.

Interview mit Werner Mutz – Vielen Dank an ihn für seine Zeit!

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